Auf dem Programm stehen Freizeitaktivitäten aber auch Diskussionen und Seminararbeit. Die Verständigung funktioniert auf Englisch oder Kisuaheli. Das gegenseitige Interesse an Kultur, Geschichte, den persönlichen Lebensumständen und der Religion ist groß.
Martin Luther kennen alle
Dekanin Doris Sperber-Hartmann führt die Gruppe durch das Museum „Lutherstiege“ und ist beeindruckt vom Wissen der tansanischen Gäste: „Sie haben sich hervorragend vorbereitet und wissen viel über Martin Luther und die Reformation.“ Dass die Traditionen ähnlich sind, beweist Pfarrer Mataeo Sanga, der ein Lutherlied seiner tansanischen Gemeinde anstimmt.
Aber auch Unbekanntes entdecken die Gäste. Besonders beeindruckt sind sie vom Neuschnee im Kleinwalsertal, den hohen Häuser in Augsburg und dem nachhaltigen Mülltrennungssystem.
Starke Eindrücke und Emotionen
Die Deutschen sind vor allem vom sozialen Miteinander begeistert. „Obwohl wir uns erst kurz kennen, habe ich hier besondere Freunde gefunden. Im Gegensatz zu uns können sie auch richtig gut zuhören“, stellt Tim fest.
Michael hat Gemeinsamkeiten mit Chesco gefunden: „Familie ist für uns beide sehr wichtig. Deshalb sind wir schnell miteinander ins Gespräch gekommen. Wir haben uns über unsere Beziehungen zu unseren Eltern und Großeltern ausgetauscht. Das war sehr, sehr persönlich und ganz schön emotional.“
Und eine weitere Erfahrung hat Michael gemacht: „Es ist voll cool mit den Tansaner unterwegs zu sein, denn man sieht den Alltag in Augsburg plötzlich mit ganz anderen Augen – da wird eine Rolltreppe auf einmal zu was ganz Besonderem“.
Partnerschaft heute heißt: Gemeinsam entscheiden
Die Partnerschaft des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Augsburg mit den Gemeinden Tandala und Ludewa hat eine lange Tradition. Die ersten Kontakte entstanden 1965. Während zunächst eher die einseitige Hilfe für die tansanischen Gemeinden im Vordergrund stand, entwickelte sich die Partnerschaft über die Jahre zu einem Miteinander, von dem beide Seiten profitieren und „Asante Sana - Dankeschön“ sagen können.
Heute gestalten die Partner ihre Projekte gemeinsam. Hilfe zur Selbsthilfe steht dabei im Vordergrund. Gemeinsame Themen sind Ökologie, Flüchtlingsarbeit und Spiritualität.
Unser Glaube verbindet uns
Seit vierzig Jahren besteht die offizielle Partnerschaft zwischen dem Dekanat Augsburg und der Südzentraldiözese Tansania, die in einem Festgottesdienst am Sonntag, den 21. August um 10 Uhr in die St. Anna Kirche gefeiert wird. Zum Motto: „Tuwe pamoja, tuwe baraka! Lasst uns einander Segen sein!“ predigen Pfarrer Mataeo Sanga und Dekanin Doris Sperber-Hartmann.